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Newdigate-Kandelaber

Dies ist die Zeichnung eines ungewöhnlich großen Leuchters, der oben mit einer flachen Schale abschließt und an das antike Rom erinnern soll. In der Schale wäre ein lichtspendendes Ölfeuer entfacht worden. Der Leuchter nennt sich Kandelaber, abgeleitet vom lateinischen candela = Kerze. Im Ashmolean Museum in Oxford steht heute ein aus Marmor gefertigter Kandelaber mit einer Höhe von fast drei Metern. Man kann sich gut vorstellen, wie mit ihm an einem dämmrigen Abend oder in einem dunklen Saal eine festliche Stimmung erzeugt worden wäre, die einen in das antike Rom vor 2000 Jahren zurückversetzt hätte. Allerdings hat dieser Kandelaber in Wirklichkeit wenig mit der tatsächlichen römischen Antike zu tun – vielmehr ist er ein recht wildes Phantasiegebilde von Piranesis Hand, mit dem er auch einen Fantasy-Film hätte ausstatten können! Piranesi hat sich hier aus den archäologischen Funden römischer Zeit bedient und sie mit neu geschaffenen Elementen zusammengefügt – mit überraschenden Effekten. Die Zeichnung gibt noch heute Rätsel auf. Wir wissen, dass sie Piranesi dazu diente, die gedruckte Darstellung vorzubereiten, ob sie aber auch als Entwurf für den Kandelaber aus Marmor genutzt wurde, ist unklar. Das ganze Gebilde ruht unten auf muskulösen Löwenbeinen, darüber liegen bärtige Masken, sich windende Delfine, zwei Reiher und ganz oben thront ein junger Faun.

Werkdaten

  • Künstler

    Mehrere unidentifizierte Zeichner der Piranesi-Werkstatt, Gruppe 11

  • Ort und Datierung

    Rom, um 1774–1776

  • Abmessungen (Blatt)

    780 x 562 mm

  • Inventarnummer

    IX 5159-35-46-1

Das Werk im Detail

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