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Architekturphantasie mit Brücken und Triumphbögen

Frei erfunden sind diese beiden Triumphbögen mit ihren massiven Pfeilern und Stützen, die eine Art Brücke überwölben. Auf den ersten Blick glaubt man sie zu kennen: Einzelteile haben antike Vorbilder und sind auch in viel späteren Architekturen unserer Städte zu finden. Und doch spürt man eine Fremdheit in diesem massiven steinernen Gebilde, das viel monumentaler erscheint als eine reale Architektur. Würde man dort gerne umhergehen, wenn spät nachmittags die unteren Gewölbe schon in dämmrigem Licht liegen, würde man vielleicht mit einem wachsamen Blick das zerklüftete Terrain erkunden wollen? Wo ist der Mensch darin? Aus großen Schalen steigt hier und da Rauch auf. Nur eine einsame Figur stellt Piranesi in die Schatten des großen Bogens im Untergeschoß, auf die Ebene unseres Blicks. Was macht sie dort? Bewegt sie sich? Steht sie in einem Boot? Es ist nicht zu erkennen. Und wohin könnte sie wollen? Es ist keine Treppe sichtbar, kein Ausblick aus dieser steinernen Welt, und auch der Rauch, der den Himmel verdeckt, erinnert uns nur daran, dass hier kein Tor nach draußen führt. Piranesi hat viele dieser Illusionen auswegloser Labyrinthe erfunden, die heute als Sinnbild gelten für die ganz realen Gefangenheiten des Menschen.   

Werkdaten

  • Künstler

    Giovanni Battista Piranesi (1720–1778), Gruppe 1

  • Ort und Datierung

    Rom, vermutlich um 1748–1750

  • Abmessungen (Blatt)

    129 x 180 mm

  • Inventarnummer

    IX 5159-36-33-1

Das Werk im Detail

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