Der fragmentarische Charakter des antiken Stücks ist in dieser Zeichnung besonders markant wiedergeben. Erst nach genauer Beobachtung werden seine Bestandteile deutlicher: Es handelt sich um den Teil eines dionysischen Sarkophags mit Löwenkopf und Opferszene. Das Vorbild wurde in einer der prächtigsten Antikensammlungen der Zeit aufbewahrt – der von Kardinal Alessandro Albani in seiner Villa auf der Via Salaria in Rom . Solch eine Studie, die vor Ort gezeichnet wurde, belegt gemeinsam mit anderen Zeichnungen in Karlsruhe und New York die Beziehung zwischen Piranesi und dem Kardinal.
Werkdaten
Künstler
Giovanni Battista Piranesi (1720–1778), Gruppe 1
Ort und Datierung
Rom, um 1760 (?)
Abmessungen (Blatt)
198 x 197 mm
Inventarnummer
IX 5159-36-16-1
- Zeichenmedien
Rötel über Vorzeichnung in Graphit; weitere Informationen siehe: Merkmale der Zeichenmedien
- Beschriftungen
Keine
- Literatur
Unpubliziert
- Hadernpapier
Vergé; italienische Herstellung; Zeichnung vermutlich auf der Siebseite; weitere Informationen siehe: Merkmale des Papiers
- Rückseite
Keine erkennbaren Hinweise auf eine rückseitige Bezeichnung oder Beschriftung
Das Werk im Detail
- Bildgegenstand und ikonographische Bedeutung
Die Zeichnung zeigt ein Fragment eines antiken dionysischen Sarkophags mit Löwenkopfverzierung, das sich noch heute in der Villa Albani (Rom) befindet, eingemauert im Gartenbereich südlich der Galleria della Leda.[1] Wegen des fragmentarischen Zustands des Stückes werden seine Bestandteile erst bei genauem Betrachten deutlich. Unter dem Löwenkopf mit weit aufgerissenem Maul steht eine nackte männliche Figur, die nach links schaut und ihr rechtes Bein nach oben anwinkelt. Über die linke Schulter geworfen hält sie einen prall gefüllten Weinschlauch,[2] der von einer weiter hinten stehenden Figur mit dem rechten Arm gestützt wird.
Rechts des Löwenkopfes ist eine kopflose Gottheit im langen Gewand zu erkennen, die auf mit einer Girlande verzierten Säule steht. Sie hält ein großes Schallbecken unter dem linken Arm. Rechts neben ihr ist eine Opferszene dargestellt, bestehend aus zwei angedeuteten Figuren vor einem Opferaltar. Die Figur im Vordergrund beugt sich leicht nach vorn, ihr Haupt ist mit einem Tuch bedeckt und sie hält ein Opferstück über den Altar.
Auch wenn einige Partien wie die Löwenmähne und die Gottheit präzise dargestellt sind, ist der allgemeine Eindruck der Zeichnung (insbesondere im Außenbereich) skizzenhaft und flüchtig, was den fragmentarischen Zustand des Stückes betont. Die Zeichnung auf diesem Blatt, das aus einem Skizzenbuch stammen könnte,[3] wurde höchstwahrscheinlich vor Ort hergestellt.
Bénédicte Maronnie
Einzelnachweis
1. Zu diesem Sarkophag (um 270/80 n. Chr., Marmor, 81x75 cm, Rom, Villa Albani, Inv. 225) siehe Erläuterung und Abbildung in Peter C. Bol (Hg.): Forschungen zur Villa Albani, Katalog der antiken Bildwerke, Bd. 5, Berlin 1998, Nr. 599, S. 108–110 und Tafel 39. Siehe auch Jutta Stroszeck: Sarkophage mit Löwenköpfen, schreitenden Löwen und Löwen-Kampfgruppen, Berlin 1998, Nr. 124, S. 119.
2. Vgl. Peter C. Bol (Hg.): Forschungen zur Villa Albani, Katalog der antiken Bildwerke, Bd. 5, Berlin 1998, Nr. 599, S. 108–110, hier S. 109.
3. Für die Informationen zum Papier bedanke ich mich bei Maria Krämer (Mitteilung vom 10.12.2021).
- Einordnung in das Gesamtwerk Piranesis
Giovanni Battista Piranesi scheint die Sammlung des Kardinals Albani um 1760 bereits gut gekannt zu haben, da er in seinen druckgrafischen Arbeiten mehrfach auf die Sammlungsstücke Bezug nimmt – vor allem in der 1761 veröffentlichten Druckserie Della Magnificenza dei Romani. Als Vorzeichnung für Tafel 12 diente zum Beispiel die dreiköpfige Skulptur (Hekataion) auf Blatt IX 5159-35-32-2. Die Zeichnung des Sarkophagfragments ist in den druckgrafischen Tafeln hingegen nicht wiedergeben, muss sich aber, wie die auf Blatt IX 5159-35-32-2 dargestellten Objekte, bereits in Albanis Sammlung befunden haben, als es von Piranesi nachgezeichnet wurde.
Die stilistische Nähe beider Blätter IX 5159-35-32-2 und IX 5159-36-16-1 lässt vermuten, dass sie in zeitlicher Nähe um 1760 entstanden. In diesem Zeitraum genoss Piranesi, seinem Biografen Legrand zufolge, die besondere Protektion des Kardinals.[1] Um 1769 stellte Piranesi die Albani-Villa in einer Druckgrafik dar und zehn Jahre später gab er in der Serie Vasi, candelabri (1778) mehrere Sammlungsstücke wieder. Diesmal kombinierte er sie mit prestigeträchtigen Objekten aus anderen Sammlungen in idealen Kompositions- bzw. Restaurierungsvorschlägen, die die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden und vor allem die Albanis, dessen Name mehrfach in den Tafeln genannt wird, erweckt haben dürften. In Tafel 53 kombinierte er in dieser Weise die Brunnenanlage mit einem das Becken stützenden Satyrn aus der Albani-Sammlung mit einem als Sockel umfunktionierten Relief aus der Villa Negroni; in Tafel 68 schlug er eine Rekonstruktion eines Monuments mit Karyatiden aus der Albani-Sammlung vor.
Alessandro Albani (1692–1779) war der Neffe von Papst Clemens XI. (Papst von 1700–1721) und einer der damals wichtigsten Antikensammler Roms. Die Villa, die aus einem sogenannten Casino in einem prächtigen Garten mit verschiedenen kleinen Gebäuden besteht, liegt an den nördlichen Toren Roms auf der Via Salaria. Das Hauptgebäude war um 1763 so gut wie fertig – war jedoch schon früher für den engen Künstlerkreis um Albani zugänglich.[2] Für die Errichtung der Villa und die Aufbewahrung seiner Sammlung hatte er sich von den besten zeitgenössischen Künstlern, Architekten und Theoretikern beraten lassen. Darunter befanden sich Persönlichkeiten, mit denen auch Piranesi in direktem Kontakt war, wie Charles Louis Clérisseau und die Gebrüder Adam. Im Umfeld des Kardinals kamen auch Persönlichkeiten zusammen, die einander nicht ausschließende, aber von Piranesi differierende Auffassungen der Antike hatten und in gewisser Weise auch mit ihm in Konkurrenz standen – so der Architekt Carlo Marchionni (1702–1786), der Bildhauer und Antikenhändler Bartolomeo Cavaceppi (1716–1799) als Restaurator von Antiken und Johann Joachim Winckelmann (1717–1768), der 1759 von Albani als Bibliothekar angestellt wurde. Wie es Carlo Gasparri und Steffi Röttgen dargelegt haben, sind die dokumentarischen Belege eines direkten Kontakts zwischen Piranesi und Albani eher rar.[3] Umso wichtiger sind die mit der Sammlung Albani verbundenen Drucktafeln und Zeichnungen aus der Werkstatt als Spuren ihrer Beziehung – die Blätter IX 5159-36-16-1 und IX 5159-35-32-2, aber auch die Zeichnung der Sopraporte der Galleria del Parnasso (Inv. 1966.11.35)[4] und der Brunnenanlage (Inv. 1966.11.112)[5] in der Morgan Library, auf die in diesem Beitrag nicht eingegangen werden kann.
Dieses Fragment eines Sarkophags mit Löwenkopf wurde erstmalig von Johann Joachim Winckelmann in dem Kardinal Albani gewidmeten Werk Monumenti inediti (1767) publiziert (Abb. 1).[6] Dass es die Aufmerksamkeit beider Protagonisten der Erforschung und Wiederentdeckung der Antike erweckte, erscheint besonders interessant. In der nicht signierten Radierung der Monumenti inediti – einem antiquarisch-archäologischen Werk, das einen Kanon zu erfassen suchte – wird das Stück schematisch, in einer neutralen, rein dokumentarischen Weise wiedergegeben und ergänzt den theoretischen Diskurs.[7] Die lebendige Zeichnung in Karlsruhe hingegen stammt aus der Hand eines Künstlers, dessen erfindungsreiche und visionäre Kreativität auf dem Studium der Antike basiert. Auch wenn die Absichten von Piranesi und Winckelmann auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen mögen, wäre eine genauere Untersuchung ihrer Beziehung von Interesse.[8]
Abb. 1: Fragment eines Löwensarkophags, in: Johann Joachim Winckelmann, Monumenti inediti, Bd. 1, Rom 1767, Taf. 29, Digitalisat Universität Heidelberg
Public Domain Mark 1.0Bénédicte Maronnie
Einzelnachweis
1. Siehe Legrand in Gilbert Erouart/Monique Mosser: À propos de la „Notice historique sur la vie et les ouvrages de J.-B. Piranesi": origine et fortune d’une biographie, in: Piranèse et les français, Kolloquium, Rom, Villa Médicis, 12.–14. Mai 1976, Rom 1978, S. 213–252, hier S. 232f.: „Er [Piranesi] widmete sein prächtiges Werk über die Herrlichkeiten Roms [...] dem Papst Rezzonico [...]. Er wurde auch in dieser Zeit von einem Schutzgeist unterstützt, dem die Künste und insbesondere die Wissenschaft des Altertums, ihren Fortschritt und ihre Darstellung verdanken: Kardinal Alexander Albani.“ („Il dédia son superbe ouvrages des magnificences de Rome […] au Pape Rezzonico […]. Il fut encore dans ce tems puissamment secondé par un génie tutélaire quelque les arts et particulièrement la science de l’antiquité doit ses progrès et son illustration: le Cardinal Alexandre Albani."); Steffi Röttgen: Die Villa Albani und ihre Bauten, in: Herbert Beck/Peter C. Bol (Hg.): Forschungen zur Villa Albani. Antike Kunst und die Epoche der Aufklärung, Berlin 1982, S. 59–122, hier S. 119.
2. Vgl. Steffi Röttgen: Die Villa Albani und ihre Bauten, in: Herbert Beck/Peter C. Bol (Hg.): Forschungen zur Villa Albani. Antike Kunst und die Epoche der Aufklärung, Berlin 1982, S. 59–122, hier S. 108. Weitere Gebäude im Garten wie das Kaffeehaus wurden bis in die 1760er Jahre hinein errichtet.
3. Einer dieser seltenen Belege ist das sog. „Pasticcio-Piranesi“, siehe dazu Peter C. Bol (Hg.): Forschungen zur Villa Albani, Katalog der antiken Bildwerke, Bd. 1, Berlin 1989, S. 253–255; zum Verhältnis Piranesi-Albani, siehe insbesondere Carlo Gasparri: Piranesi a Villa Albani, in: Elisa Debenedetti (Hg.): Committenze della famiglia Albani, Rom 1985, S. 211–223; Steffi Röttgen: Un ritratto allegorico di Lord Charlemont dipinto da Mengs, e alcune annotazioni sul rapporto tra Piranesi e l’ambiente neoclassico romano, in: Anna Lo Bianco (Hg.): Piranesi e la cultura antiquaria. Gli antecedenti e il contesto, Kolloquium 14.–17. November 1979, Rom 1983, S. 149–166, hier S. 152f. und Steffi Röttgen: Die Villa Albani und ihre Bauten, in: Herbert Beck/Peter C. Bol (Hg.): Forschungen zur Villa Albani. Antike Kunst und die Epoche der Aufklärung, Berlin 1982, S. 59–122, hier S. 118f.
4. Die Funktion dieser Zeichnung sollte neu und eingehend besprochen werden; bis jetzt publiziert u.a. in: Felice Stampfle: Giovanni Battista Piranesi. Drawings in the Pierpont Morgan Library, New York 1978, Nr. 35, S. xxiv, Robert Hannah: The classical Model for a Piranesi Drawing Rediscovered, in: Master Drawings 25, 1987, S. 270–272 und Cara Denison/Myra Nan Rosenfeld/Stephanie Wiles: Exploring Rome. Piranesi and His Contemporaries, Ausst. Kat. New York, Pierpont Morgan Library/Montreal, Centre Canadien d’Architecture, Cambridge (Mass.) 1993, S. 46f, Kat. 28. In Rücksprache mit Bénédicte Maronnie und Christoph Frank schlug Georg Kabierske eine Zuschreibung der Rötelzeichnung an Nicolas François Daniel Lhuillier und der partiellen, offenbar am tatsächlichen Erscheinungsbild des Reliefs orientierten Korrektur im Bereich des Helms an Giovanni Battista Piranesi vor, siehe Georg Kabierske: Der sculpteur d’ornement Nicolas Lhuillier (um 1736–1793) und der goût à l’antique in Paris, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 2018, Bachelorarbeit (unpubliziert), S. 28 und Abb. 78.
5. Siehe zu dieser Zeichnung Carlo Gasparri: Una fortuna ritrovata: Ancora su Piranesi a Villa Albani, in: Elisa Debenedetti (Hg.): Artisti e Mecenati. Dipinti, disegni, sculture e carteggi nella Roma curiale, Rom 1996, S. 193–202.
6. Johann Joachim Winckelmann: Monumenti antichi inediti, Rom 1767, Bd. 1, Taf. 29.
7. Zu den Monumenti inediti siehe u.a. Cécile Colonna, in Cécile Colonna/Daniella Gallo (Hg.): Winckelmann à la bibliothèque de l’INHA, Ausst. Kat. Paris, Institut National d’histoire de l’art, online: http://winckelmann.expositions.inha.fr/document18.html (eingesehen am 13.01.2022).
8. Dazu siehe Steffi Röttgen: Die Villa Albani und ihre Bauten, in: Herbert Beck/Peter C. Bol (Hg.): Forschungen zur Villa Albani. Antike Kunst und die Epoche der Aufklärung, Berlin 1982, S. 59–122, Rom 1982, hier S. 118f.; Steffi Röttgen: Un ritratto allegorico di Lord Charlemont dipinto da Mengs, e alcune annotazioni sul rapporto tra Piranesi e l’ambiente neoclassico romano, in: Anna Lo Bianco (Hg.): Piranesi e la cultura antiquaria. Gli antecedenti e il contesto, Kolloquium 14.–17. November 1979, Rom 1983, S. 149–166.
- Zuschreibungshypothesen
Der spontane und energische, jedoch in einigen Details präzise Zeichenstil ist für Piranesi charakteristisch. Er verwendete häufiger ein schwarzes Zeichenmedium (hier vermutlich Graphit), um eine Vorzeichnung anzulegen, die mit Rötel in kräftigem Duktus überarbeitet wurde.[1] Beim Vergleich der Ausführung der Haare der Statue vom Hekataion (IX 5159-35-32-2) mit dem Fell des Löwen von diesem Sarkophagfragment wird deutlich, dass die Zeichnung den Studien nach Sammlungsstücken aus der Villa Albani und nach einem Gesims mit Delphinen (Morgan Library, Inv. 1966.11.21) besonders nahesteht (Abb. 2).
Abb. 2: Detailvergleich zwischen Fragment eines Löwenkopfsarkophags und Studien von antiken Sammlungstücken aus der Villa Albani, vor 1761, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Inv. IX 5159-36-16-1 und IX 5159-35-32-2
CC0 1.0Auch die Schraffuren werden in diesen drei Zeichnungen in gleicher Weise ausgeführt (Abb. 3). Das Gesicht der Figur links im Relief lässt zweifellos an die Figur mit ägyptischem (?) Kopftuch in einer bislang nicht identifizierten, fragmentarischen Komposition in der Morgan Library denken (Abb. 4).
Abb. 3: Detailvergleich zwischen Fragment eines Löwenkopfsarkophags und Studien von antiken Sammlungstücken aus der Villa Albani, vor 1761, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Inv. IX 5159-36-16-1 und IX 5159-35-32-2; sowie Gesims mit Delphinen, vor 1761, New York, © The Morgan Library & Museum, Bequest of Junius S. Morgan and gift of Henry S. Morgan, Inv. 1966.11:21 Abb. 4: Detailvergleich zwischen Fragment eines Löwenkopfsarkophags, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Inv. IX 5159-36-16-1, und Fragment einer unidentifizierten Komposition, New York, © The Morgan Library & Museum, Bequest of Junius S. Morgan and gift of Henry S. Morgan, Inv. 1966.11:21v Bénédicte Maronnie
Einzelnachweis
1. Ich bedanke mich bei Maria Krämer für die Hinweise zur Zeichentechnik.
- Merkmale des Papiers
Wasserzeichen:
Sechszackiger Stern im Kreis, darüber ein doppelkonturiges Kreuz, darunter der Buchstabe "F"
Mögliche Zuordnung zum Papierherstellungsort Fabriano.
Herstellungsmerkmale
Ungefärbt; geringe Stärke; in der Siebstruktur paarige Bodendrähte erkennbar (Durchlicht); vergleichbar anderen Papieren der Alben[1]; ausgeprägte Filzmarkierung.
Maria Krämer
Einzelnachweis
1. Es handelt sich um IX-5159-35-13-3, IX-5159-35-32-2, IX-5159-35-32-5
- Merkmale der Zeichenmedien
Graphit: kleine, schwarze Partikel, vereinzelt in Strichrichtung vor den Papierfasern angelagert (Details 1 u. 2).
Detail 1a: Auflicht
Rötel über Graphit (Kopf der männlichen Figur unterhalb des Löwen)Detail 1b: Streiflicht
Rötel über Graphit (Kopf der männlichen Figur unterhalb des Löwen)Detail 2a: Auflicht
Rötel (streifiger Strich) über Graphit (männliche Figur unterhalb des Löwen)Detail 2b: Streiflicht
Rötel (streifiger Strich) über Graphit (männliche Figur unterhalb des Löwen)Rötel: schwacher bis kräftiger Auftrag mit Ablagerung von Rötelpulver erzeugt durch Abrieb und deutlich erkennbar rings um die Linien (Detail 1); stellenweise streifiger Strich (Detail 2); deckendend in Bereichen starken Auftrags, dort kompaktes Erscheinungsbild mit geglätteter Oberfläche (Details 3 u. 4), dort im Reflexlicht Glanz.
Detail 3a: Auflicht
Rötel in starkem Auftrag (Löwenmähne u.r.)Detail 3b: Streiflicht
Rötel in starkem Auftrag (Löwenmähne u.r.)Detail 4a: Auflicht
Rötel in starkem Auftrag (Ausschnitt aus Detail 3)Detail 4b: Streiflicht
Rötel in starkem Auftrag (Ausschnitt aus Detail 3)Nicht zum zeichnerischen Prozess gehörende Farbmittel: Spuren einer Tusche sind im Durchlicht auf der Rückseite erkennbar.
Maria Krämer und Irene Brückle
- Prozesse historischer Nutzung
Ob der Rötelschleier, der das Blatt überzieht von einer unachtsamen Befeuchtung, dem Verwischen der Zeichnung im unfixierten Zustand oder dem Kontakt mit einer anderen Rötelzeichnung zu verschulden ist, lässt sich nicht mehr eindeutig nachvollziehen. Dem Gesamtbild des Rötels nach zu schließen ist eine Befeuchtung nicht auszuschließen.
Maria Krämer
Schlagwörter
- Rötel
- Giovanni Battista Piranesi
- Italienisches Papier
- Löwe
- Villa Albani
- Löwenkopfsarkophag
- Kardinal Albani
- Johann Joachim Winckelmann
- Monumenti inediti
- IX 5159-36-16-1
- Stilistische Gruppe 01
- Stern im Kreis (Beizeichen: Kreuz und F)
- Graphit
GND-Begriffe
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