The Watermarks of the Drawings
Maria KrämerTo our foreign readers: we are sorry, but this page is not available in English.
- Italienische Papiere
Die Mehrheit der Zeichnungspapiere trägt Wasserzeichen, die sich einer italienischen Herstellung zuordnen lassen. In den meisten Fällen stehen die Zeichen für die Papiersorte, in einigen Fällen ist es durch Beizeichen möglich, die Papiermühle zu identifizieren. Bereits Briquet stellte fest, dass ein Kreis um die Symbole der Wasserzeichen ein typisches Erkennungsmerkmal italienischer Papiere ist.[1] Dieses Merkmal ist überwiegend auch bei den Karlsruher Zeichnungen zu finden.
Einzelnachweis
1. Charles M. Briquet: Les filigranes: Dictionnaire historique des marques du papier des leur apparition vers 1282 jusqu'en 1600, avec 39 figures dans le texte et 16, 112 facsimilés de filigranes, Genf 1907, S. 40, 393, 608.
- Stern im Kreis
Das Sortenzeichen Stern tritt vor allem bei kleinformatigen, hellfarbigen Blättern mit feiner Siebstruktur auf. Im Werk Piranesis ist es bei frühen Zeichnungen zu finden. So befindet es sich auch auf Blättern, die heute als getrennte Seiten, ursprünglich jedoch vermutlich als zusammenhängendes Skizzenbuch in seiner venezianischen Zeit entstanden (belegt bei folgenden Blättern: Hamburger Kunsthalle: Inv. 1915-653; 1915-646. Washington, National Gallery of Art: Inv. 2007.111.143; 2011.42.5. New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1966.11:5; 1966.11:87; 1966.11:114; ebd. Thaw Coll. Inv. 1968.13).[2] In den Karlsruher Alben ist es in folgenden Varianten zu finden:
Sechszackiger Stern im Kreis (ohne Beizeichen)
Sechszackiger Stern im Kreis, darüber der Buchstabe D, darunter der Buchstabe M
- Keine Identischen Varianten: IX 5159-35-17-4; IX 5159-36-14-2; IX 5159-36-20-5
Sechszackiger Stern im Kreis, darüber ein doppelkonturiges Kreuz, darunter der Buchstabe F
- Identische: IX 5159-36-5-2; IX 5159-36-14-5; IX 5159-36-17-1; IX 5159-36-18-1; IX 5159-36-32-4
- Getrennte Bögen: IX 5159-36-8-4 und IX 5159-36-12-2
- Varianten: IX 5159-35-19-3; IX 5159-35-32-4; IX 5159-35-33-2; IX 5159-35-33-4; IX 5159-36-16-1; IX 5159-36-23-2; IX 5159-36-26-1
Einzelnachweis
1. Charles M. Briquet: Les filigranes: Dictionnaire historique des marques du papier des leur apparition vers 1282 jusqu'en 1600, avec 39 figures dans le texte et 16, 112 facsimilés de filigranes, Genf 1907, S. 40, 393, 608.
2. Nicht alle dieser Inventarnummern sind dem „venezianischen Skizzenbuch“ zuzurechnen, vertiefende Untersuchungen wären in dieser Hinsicht wünschenswert. Das Wasserzeichen erscheint bei allen Blättern in der Variante: Sechszackiger Stern im Kreis, darüber ein doppelkonturiges Kreuz, darunter der Buchstabe F. Viele von Piranesis frühen, kleinformatigen Zeichnungen sind auf ein kräftiges, italienisches Papier kaschiert, was die Identifizierung des Wasserzeichens erschwert. Das Unterlagepapier kann ebenfalls ein Wasserzeichen tragen, häufig ist das die Lilie im Kreisring mit CB-Monogramm.
- Anker im Kreis
Der Anker im Kreis ist bei den Karlsruher Zeichnungen ebenfalls bei kleinformatigen, dünnen Papieren mit feiner Siebstruktur zu finden. In Piranesis Nachlass ist das Zeichen auf Blättern folgender Sammlungen zu finden: Washington, National Gallery of Art: Inv. 1985.70.1 – Anker im Kreis, belegt mit S(?) und S, darüber ein sechszackiger Stern, darunter F und New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1966.11:23 – oberer Teil beschnitten, darunter M; Inv. 1966.11:78 – darüber sechszackiger Stern.
Anker im Kreis, darunter der Buchstabe M
- Identische 1: IX 5159-36-1-4; IX 5159-36-8-2; IX 5159-36-12-5
- Identische 2: IX 5159-36-12-7; IX 5159-36-13-3; IX 5159-36-16-8 (vermutlich identisch mit New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1966.11:23)
- Identische 3: IX 5159-36-6-4; IX 5159-36-13-4; IX 5159-36-20-3; IX 5159-36-20-4. Mit Deformation: IX 5159-36-11-7
- Variante: IX 5159-36-11-5
Anker im Kreis, darüber der Buchstabe D, darunter der Buchstabe M
Anker im Kreis, darüber ein sechszackiger Stern
- Vermutlich identisch mit New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1966.11:78
- Wasserzeichen der Papiermühle Odescalchi, Bracciano
Wasserzeichen der Papiermühle Odescalchi sind – wenn nicht der Standort der Papiermühle im Wasserzeichen ausbuchstabiert ist – am Buchstaben B als Beizeichen sowie Weihrauchschiffchen erkennbar, die aus dem Familienwappen der besitzenden Familie Odescalchi entnommen sind.
Lilie im Kreis, darüber Weihrauchschiffchen, darunter der Buchstabe B
- IX 5159-35-2-2 (Variante von New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1966.11:28 und 1966.11:41, diese zueinander identisch)
Bekrönte Lilie, darunter drei Weihrauchschiffchen; Gegenmarke: Name “BRACCIANO”
- Lilie im Kreis
Lilien im Kreis stellen die größte Gruppe an Papieren innerhalb der Karlsruher Piranesi-Klebealben dar. Zeichnungen mit Lilienwasserzeichen sind häufig großformatig und finden sich auf Papieren von unterschiedlicher Dicke. Lilien im einfachen Kreis sind häufig bei dünnen Schreib- und Zeichenpapieren zu finden. Besonders kräftige, voluminöse Papiere, wie sie in der Piranesi-Werkstatt auch für den Tiefdruck verwendet wurden, tragen dabei häufig die Lilie im Kreisring mit dem Beizeichen CB, obwohl diese Wasserzeichenvariante auch auf dünneren Papieren vertreten ist. Das Wasserzeichen in dieser Version wurde von Robison bei Piranesis Drucken seit den 1760er Jahren in unterschiedlichen Varianten dokumentiert.[1] Lilien im Kreis allgemein sind in der gesamten Publikationsgeschichte Piranesis anzutreffen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit sind diese Wasserzeichen nicht leicht einer Produktionsstätte oder einem Papiermacher zuzuordnen. Hinzukommt, dass ein Zeichen über einen längeren Zeitraum in Gebrauch sein konnte, sobald es sich etabliert hatte. Metelli beispielsweise erwähnt, dass das Recht, Papier mit Lilienwasserzeichen herzustellen, 1540 an Marco di Tonno (Antonio) Sordini im Jahr 1540 vergeben wurde. Seine beiden Söhne stellten ebenfalls dieses Papier her, wobei der Sohn Domenico das Wasserzeichen einer Lilie im einfachen Kreis nutzte, der Bruder Cecco (Francesco) eine Lilie im Kreisring mit dem Monogramm CB als Beizeichen. Metelli mutmaßt, dass die Initialen CB für seinen Namen und den des Sohnes, Girolami, Spitzname Birionne, stehen könnten.[2] Damit wäre das CB-Monogramm, ebenso wie weitere Beizeichen, bereits im 16. Jahrhundert etabliert. Moore wiederum beschreibt Lilien-Wasserzeichen für die Drucke der Chinea-Feierlichkeiten in Rom, radiert von Piranesis Lehrmeister Vasi: „Differently sized kidney-shaped forms are sometimes visible near the watermarks, either above or below the lily, with the ‚hilum‘ facing here left there right.” – wobei die nierenförmige Form sicher als das hier als CB-Monogramm interpretierte Zeichen zu deuten ist. Das Papier wurde von Papiermacher Girolamo Vittori aus Pioraco geliefert.[3] Welcher Papiermacher auch immer Papiere mit dem Lilienwasserzeichen herstellte – er war ein Meister seines Fachs, denn dieses Qualitätszeichen repräsentierte Papier „fina“, also der besten Qualität.
- Varianten: IX 5159-35-6-1; IX 5159-35-22-1; IX 5159-36-3-1; IX 5159-36-18-4; IX 5159-36-33-2
- Fragment: IX 5159-35-31-2
Lilie im Kreis, darunter „F“ und darüber Herz, belegt mit "AMG S", darüber einkonturiges Kreuz
Das Monogramm „AMG“ kann ebenfalls in Wasserzeichen mit dem Schriftzug „Serafini Fabriano“ identifiziert werden, wodurch eine Zuordnung dieses Papiers zu Ort und Mühle möglich wird.[4]
- Identische: IX 5159-35-12-1 und IX 5159-35-22-4. Dazu Zwilling: IX 5159-35-12-3 (identisch mit New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1966.11:77)
- Variante: IX 5159-35-34-2
Lilie im Kreis, darunter der Buchstabe M; Gegenmarke: Weintrauben, darunter der Buchstabe V
Die Papiere mit diesem Wasserzeichen stammen zusammen aus einem aufgelösten Skizzenbuch, siehe Essay „Gruppe figürlicher Zeichnungen“.
- Identische: IX 5159-36-9-3, IX 5159-36-9-5 (zusammen ein Bogen); IX 5159-36-10-3. Dazu Zwillinge: IX 5159-36-10-1, IX 5159-36-17-5 (zusammen ein Bogen).
- Gegenmarken Identische: IX 5159-36-4-5, IX 5159-36-10-5 (zusammen ein Bogen); IX 5159-36-10-2. Dazu Zwilling: IX 5159-36-12-6.
Lilie im Kreis, darunter der Buchstabe B
- IX 5159-35-23-3 (identisch mit New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1966.11:63)
Lilie im Kreis, darüber der Buchstabe B, darunter der Buchstabe V
- Identische 1: IX 5159-35-10-1; IX 5159-35-13-1; IX 5159-35-15-2; IX 5159-35-16-1. Nahe Variante: IX 5159-35-19-1
- Identische 2: IX 5159-35-11-1; IX 5159-35-13-2; IX 5159-35-21-1; IX 5159-35-24-1
- Varianten: IX 5159-35-3-3
- Varianten in anderen Sammlungen: New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1966.11:35. Zürich, Zentralbibliothek: FA Escher vG. 188.6, Falz hinten: 2/2.
Lilie im Kreis, darüber der Buchstabe V
Beleg Lilie im Kreis, darüber der Buchstabe V: Z02184
Date: 1711
Place of manufacture: Fabriano
Place of use: Fabriano
Origin: Archivio Comunale di Fabriano 220 - Archivio Comunale di Fabriano 564Lilie im Kreis, darunter der Buchstabe V
Einzelnachweis
1. Vgl. Andrew Robison: Piranesi: Early Architectural Fantasies. A Catalogue Raisonné of the Etchings, Washington u.a. 1986, S. 215ff.
2. Gabriele Metelli: Moulds and Watermarks in Foligno in the Mordern Era. In: Castagnari, Giancarlo (Hg.): La forma: formisti e cartai nella storia della carta occidentale = The Mould: Paper- and Mould-Makers in the History of Western Paper, Fabriano 2015, S. 218f.
3. John E. Moore: Prints, Salami, and Cheese: Savoring the Roman Festival of the Chinea, in: The Art Bulletin 77, 1995, 584–608, hier S. 588f.
4. Vergleiche: Andrew Robison: Piranesi: Early Architectural Fantasies. A Catalogue Raisonné of the Etchings, Washington u.a. 1986, S. 226, Nr. 57.
- Lilie im Kreisring
Lilie im Kreisring, darüber das Monogramm "CB"
- Nahe Varianten 1: IX 5159-35-1-1; IX 5159-35-14-3; IX 5159-35-17-3; IX 5159-35-29-3; IX 5159-35-34-1
Dazu nahe Varianten anderer Sammlungen: New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1955.11:34; 1966.11:66 - Nahe Varianten 2: IX 5159-35-33-1; IX 5159-35-35-2; IX 5159-35-39-1; IX 5159-36-20-1
- Nahe Varianten 3: IX 5159-35-3-1; IX 5159-35-29-2
- Weitere Varianten: IX 5159-35-4-1 (vermutlich identisch mit New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1966.11:84, Deformation ähnlich wie Inv. 1950.9); IX 5159-35-5-2; IX 5159-35-28-4; IX 5159-35-36-1; IX 5159-35-42-1; IX 5159-35-43-1; IX 5159-36-18-3; IX 5159-36-19-1 (sehr ähnlich mit Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Sign. gr.-2" Nw 4581-1: R, Selbstbildnis)
- Varianten anderer Sammlungen: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz: Le Antichità Romane: Opera Di Giambatista Piranesi Architetto Veneziano Divisa In Quattro Tomi, Bd. 1: De'quali si contengono gli avanzi degli antichi edifizj di Roma… Rom 1756, Sign. gr.-2" Nw 4581-1: R, Taf. 11 und 17; Bd. 4: Contenente I Ponti Antichi Gli Avanzi De' Teatri De' Portici E Di Altri Monvmenti Di Roma, Rom 1756, Sign. gr.-2" Nw 4581-4: R, Taf. 8.
Lilie im Kreisring, darunter das Monogramm "CB"
- Vermutlich identisch: IX 5159-35-23-1; IX 5159-36-23-1
- Vermutlich Zwillinge: IX 5159-36-22-2; IX 5159-36-23-3; IX 5159-36-23-4; IX 5159-36-25-3; IX 5159-36-26-4; IX 5159-36-28-1
- Weitere Varianten: IX 5159-35-31-3
- Varianten in anderen Sammlungen: Erdmannsdorff-Nachlass 9925 108 Nr. Z 2691
Lilie im Kreisring, darüber ein sechszackiger Stern
Das Monogramm C C ist in Fabriano-Wasserzeichen mit Hammer und Amboss (die zum Wappen der Stadt gehörten) in ähnlicher Konstellation mit gleich geformter Krone zu finden, weswegen ein Zusammenhang sehr wahrscheinlich ist.[1]
- Identisch mit Deformation: IX 5159-35-17-2; IX 5159-35-31-4
- Variante: IX 5159-35-17-1
Einzelnachweis
1. Vgl. Andrew Robison: Piranesi: Early Architectural Fantasies. A Catalogue Raisonné of the Etchings, Washington u.a. 1986, S. 226, Nr. 56.
- Nahe Varianten 1: IX 5159-35-1-1; IX 5159-35-14-3; IX 5159-35-17-3; IX 5159-35-29-3; IX 5159-35-34-1
- Bekrönte Lilie
- Bekröntes Wappenfeld
- Dreiberg mit Vogel und den Buchstaben
Dreiberg mit Vogel und den Buchstaben G und A im Kreis, darunter der Buchstabe S
- Identische: IX 5159-36-4-4; IX 5159-36-9-7
- Varianten in anderen Sammlungen: Washington, Folger Shakespeare Library: Strozzi Manuscript W.b. 132 (175) (Typ; 17. o. 18. Jh.).
- Typ in anderen Sammlungen: Modena: Taccuini di Modena, Taccuino B (Typ; dort ohne Buchstaben im Kreis und mit F darüber)
- Mehrfach unterteilter Wappenschild
Das überaus komplizierte Wasserzeichen stellt das Wappen der bourbonischen Herrschaftslinie in Neapel dar. Es zeigt das vollständige Wappen, bekrönt mit einer perlengeschmückten Bügelkrone, umhangen von Collanen (Ordenskette), an denen drei Medallions verschiedener Orden zu erkennen sind: Zentral das goldene Vlies, flankiert von einer Darstellung des heiligen Georg in einem Oval (vermutlich eine Insignie des Konstantinordens) und einem achtspitzigen Kreuz mit Taube, der Insignie des Ordens vom Heiligen Geist. Jedes einzelne der fünf Wasserzeichen des Konvolutes zeigt genug Unterschiede, um als Wasserzeichen desselben Typs, nicht als Varianten zu gelten. Das Recht, ein Papier mit dem Wappen des Königshauses versehen zu dürfen, wurde nur privilegierten Papiermühlen zuteil und diente zugleich als Gütesiegel. Die Papiere sind dünn, haben eine sehr feine Siebstruktur und sind häufig von einem hellen Weißton. Mit einer kräftigen Filzmarkierung versehen, zeigen die Papiere starke Glanzspuren einer Glättung von Hand, um das Papier als Schreib- und Zeichenpapier nutzbar zu machen. Johann Wolfgang von Goethe beschreibt in seiner eher erzählerisch gehaltenen „Biographischen Skizze“ Jakob Philipp Hackerts, wie die Brüder Jakob Philipp und Georg Hackert gegen Ende des 18. Jahrhunderts[1] für den König eine neapolitanische Papiermühle, die des Don Stefano Merola, umstrukturieren, so dass diese Kupferdruckpapier herstellen kann.[2]
- Typ: IX 5159-35-2-1; IX 5159-35-9-2; IX 5159-36-25-1; IX 5159-36-27-2; IX 5159-36-27-4
- Typen in anderen Sammlungen: London, British Library: additional Manuscripts 42069, Hamilton and Greville Papers, 1767 (Information freundlich zur Verfügung gestellt von Christoph Frank); New York, Morgan Library & Museum: Inv. 1966.11:15; 1966.11:101; MA 2870 (1762).
Einzelnachweis
1. Jakob Philipp Hackert hielt sich erstmals 1770 in Neapel auf, 1786 lebte er als Hofmaler dort zusammen mit seinem Bruder Georg – Eintrag zu Jakob Philipp Hackert von Andrew John Martin im Allgemeinen Künsterlexikon - Internationale Künstlerdatenbank - Online, Hrsg. Andreas Beyer, Bénédicte Savoy, Wolf Tegethoff, K. G. Saur, https://doi.org/10.1515/AKL, eingesehen am 12.2.2022.
2. Johann Wolfgang von Goethe: Philipp Hackert. Biographische Skizze, meist nach dessen eigenen Aufsätzen entworfen, Tübingen 1811, S. 206ff.
- Bischofswappen (Kardinalshut)
- Kreis
- Holländische Wasserzeichen
Holländische Papiere wurden häufig für großformatige, aufwändig ausgeführte Zeichnungen verwendet. Holländische Schreib- und Zeichenpapiere galten im 18. Jahrhundert als qualitativ äußerst hochwertig. Sie zeichnen sich im Gegensatz zu italienischen Papieren dieser Zeit, die eine deutliche Oberflächenstruktur besaßen und per Hand geglättet wurden, durch eine besonders große Ebenmäßigkeit der Oberfläche aus, die durch einen in den Niederlanden spezialisierten Herstellungsprozess erzielt wurde. Sie waren in großen Formaten erhältlich und wurden in dieser Zeit zu gesuchten Exportartikeln auf dem europäischen Papiermarkt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass holländisches Papier auch in den römischen Künstlerwerkstätten des 18. Jahrhunderts verwendet wurde und besonders für in feinen Linien ausgeführte, detaillierte architektonische Planzeichnungen beliebt war. Papiere derselben Hersteller aus der Zaanstreek, dem holländischen Zentrum der Papierherstellung, finden sich in großer Zahl bei Architekturzeichnungen aus dem Nachlass des Schweizer Architekten David Vogel in der Sammlung der Zentralbibliothek Zürich (heute Nachlass Hans Caspar Escher, ZBZ, Handschriftenabteilung, FA Escher vG.188.6). David Vogel hielt sich zum Studium der Architektur zwischen 1763 und 1765 in Rom auf.[1] Er hatte dort einen französischen Zeichenlehrer, der durch die Forschung von Christoph Frank, Georg Kabierske und Bénédicte Maronnie als Nicolas François Daniel Lhuillier identifiziert werden konnte, der ebenfalls für Piranesi arbeitete.[2]
Bekrönter Wappenschild mit Lilie (sog. Straßburger Lilie), darüber Doppellilie, darunter Hermesvier; Gegenmarke: Monogramm „IV “
- IX 5159-35-37-1
- Nahe Varianten in anderen Sammlungen: Zürich, Zentralbibliothek: Nachlass Escher im Felsenhof, Rosettenalbum
- Gegenmarke unklar, nahe Variante: IX 5159-36-29-2
- Variante, Gegenmarke unklar: IX 5159-35-10-2
Bekrönter Wappenschild mit Lilie, darüber Doppellilie, darunter Hermesvier mit Handelsmarke und Monogramm "VDL"; Gegenmarke: Name "I VILLEDARY"
Bekrönter Wappenschild mit Lilie (sog. Straßburger Lilie), darunter Bienenkorb, darunter Name "C&I Honig", doppelkonturig; Gegenmarke: Monogramm „IV“
Bekrönter Wappenschild mit Lilie (Fragment)
- Typ: IX 5159-35-35-1; IX 5159-35-38-1; IX 5159-35-47-1; IX 5159-36-30-1
- Typen in anderen Sammlungen: Washington, Folger Shakespeare Library: Blathwayt papers (Typ, 1727); L.c. 3069 (Typ; in: Newdigate Newsletters; London, June 1704); L.c. 2792 (Typ, Gegenmarke; in: Newdigate Newsletters, London, November 1706; Gegenmarke Wappen von Zaandijk). Washington, Library of Congress: ID G9110 1756 .M8 (Typ, in: Gabriel Muñoz: Joseph Blanco: Real Escuela de Navegación (Cádiz, Spain). Descripción o carta de golfo que contiene la costa de España, Verueria y Guinea hasta las yslas de Barlovto. con sus derrotas de y da y Buelta adistintos parages, Cadiz 1756). Zürich, Zentralbibliothek: FA Escher vG.188.6, fol. 26; FA Escher vG.188.6, fol. 76; fol. 92; fol. 93.
- Identische: IX 5159-36-8-7; IX 5159-36-9-1
Beschnittenes Monogramm "AR" in Kursiv; Gegenmarke: Monogramm "IV"
Einzelnachweis
1. Hans M. Gubler: Der Zürcher Architekt David Vogel (1744–1808): zu seinen Architekturstudien in Rom 1763–1765, in: Unsere Kunstdenkmäler: Mitteilungsblatt für die Mitglieder der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte = Nos monuments d’art et d’histoire : bulletin destiné aux membres de la Société d’Histoire de l’Art en Suisse = I nostri monumenti storici : bollettino per i membri della Società di Storia dell’Arte in Svizzera 25, 1974, S. 281–294, hier S. 281–282.
2. Bénédicte Maronnie mit Christoph Frank/Maria Krämer: Nouvelle lumière sur l’album de dessins Vogel-Escher de la Zentralbibliothek de Zurich. Copies et circulation de dessins d’architecture et d’ornements dans l’entourage de Johann Joachim Winckelmann, Giovanni Battista Piranesi et Nicolas François Daniel Lhuillier, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 76, 2019, S. 19–44.
- Unbestimmt
- Literatur
Charles M. Briquet: Les filigranes : Dictionnaire historique des marques du papier des leur apparition vers 1282 jusqu'en 1600, avec 39 figures dans le texte et 16, 112 facsimilés de filigranes, Genève, 1907. (eingesehen am 12. Februar 2022).
Giancarlo Castagnari (Hg.): L' industria della carta nelle Marche e nell'Umbria : imprenditori lavoro produzione mercati: secoli 18.-20., Fabriano 2010.
Giancarlo Castagnari (Hg.): La forma: formisti e cartai nella storia della carta occidentale = The Mould: Paper- and Mould-Makers in the History of Western Paper, Fabriano, 2015.
William A. Churchill: Watermarks in Paper in Holland, England, France, etc., in the 17th and 18th Centuries and their Interconnections, Rijswijk 1965.
Johann Wolfgang von Goethe: Philipp Hackert. Biographische Skizze, meist nach dessen eigenen Aufsätzen entworfen, Tübingen, 1811.
Hans M. Gubler: Der Zürcher Architekt David Vogel (1744–1808): zu seinen Architekturstudien in Rom 1763–1765, in: Unsere Kunstdenkmäler: Mitteilungsblatt für die Mitglieder der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte = Nos monuments d’art et d’histoire: bulletin destiné aux membres de la Société d’Histoire de l’Art en Suisse = I nostri monumenti storici: bollettino per i membri della Società di Storia dell’Arte in Svizzera 25, 1974, S. 281–294.
Edward Heawood: Watermarks Mainly of the 17th and 18th Centuries, Hilversum 1950.
Eugenio Mariani: Le filigrane della cartiera Odescalchi di Bracciano, in: Rosella Graziaplena, International association of paper historians (Hg.): Paper as a Medium of Cultural Heritage, Rom 2004, S. 374–380.
Bénédicte Maronnie mit Christoph Frank/Maria Krämer: Nouvelle lumière sur l’album de dessins Vogel-Escher de la Zentralbibliothek de Zurich. Copies et circulation de dessins d’architecture et d’ornements dans l’entourage de Johann Joachim Winckelmann, Giovanni Battista Piranesi et Nicolas François Daniel Lhuillier, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 76, 2019, S. 19–44.
John E. Moore: Prints, Salami, and Cheese: Savoring the Roman Festival of the Chinea, in: The Art Bulletin 77, 1995, 584–608.
Andrew Robison: Piranesi: Early Architectural Fantasies. A Catalogue Raisonné of the Etchings, Washington u.a. 1986.
Henk Voorn: De papiermolens in de provincie Noord-Holland, Haarlem 1960.
- Internetadressen
The Bernstein Consortium, Commission for Scientific Visualization (VISKOM), Austrian Academy of Sciences (eingesehen am 12. Februar 2022)
Corpus Chartarum FABRIANO (CCF) (eingesehen am 12. Februar 2022)
Corpus Chartarum Italicarum (eingesehen am 12. Februar 2022)
Landesarchiv Baden-Württemberg (eingesehen am 12. Februar 2022)
Stichting Papiergeschiedenis Zaanstreek ‘De Hollander’ (eingesehen am 12. Februar 2022)
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