Die Zeichnung wurde zuerst in nur zart angedeuteten Konturen anhand ihrer wesentlichen Formen angelegt. Die Ausarbeitung erfolgte sorgfältig stufenweise fortschreitend hin zu den dunkel akzentierten Bereichen. Die Schraffuren sind in der Qualität der Striche je nach Bedarf unterschiedlich in ihrer Breite, Intensität und Dichte, sodass ein lebhafter Eindruck zeichnerischen Arbeitens entsteht. Nicht zuletzt in diesen verschiedenartigen, teils übereinandergelegten Strichformen lässt sich eine gewisse Ökonomie ist des Arbeitens sowie eine geübte Hand erkennen.
Die vom rechten Blattrand knapp beschnittene Ranke ist als deutlich ausgeführte aber etwas unsicher ausgeführte Skizze vermutlich eine Ergänzung, die nicht zeitgleich mit der Vorzeichnung entstand. Ob dies auch für die links auf dem ansonsten leer gebliebenen Blatt angedeutete Putte gelten sollte, bleibt dahingestellt.
Die Zeichnung wurde in zwei deutlich unterscheidbaren Stufen ausgeführt, wie anhand der Zeichenmedien erkennbar. Für die Vorzeichnung in schwarzer Kreide wurde der Stift nur leicht über das Papier gezogen, sodass die Konturen der Figuren grau wirken. Die Ausführung in fetthaltigem Stift erzeugte pastose, tiefschwarze Linien; die an Strichansätzen breit verbräunten Höfe lassen einen relativ frisch in Öl getränkten Stift vermuten. Dass der für diese Zeichnung identifizierte Autor (Lhuillier oder Kopie nach Lhuillier [?], Gruppe 7) unter anderem einen fetthaltigen schwarzen Stift Zeichenmittel verwendete, ist, abgesehen von inhaltlichen Merkmalen ein Indiz für die Zugehörigkeit zu der Gruppe der Zeichnungen zu dem Werkstattumkreis von Piranesi. Gleiche Effekte sind aber auch in Zeichnungen Giovanni Battista Piranesis zu beobachten (Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, Hdz 4474 und 4475).
Ausführliche Informationen zu den Fachbegriffen finden Sie im Glossar.
Maria Krämer und Irene Brückle
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