Rosetten-Zeichnungen

Rosetten-Zeichnungen

Georg Kabierske, Bénédicte Maronnie, Maria Krämer und Irene Brückle

Das Ornament (aus dem Lateinischen „ornare“ für „schmücken“) kennt endlose Vielfalt. Die Rosette (französisch für „kleine Rose“) als eine spezielle, blütenartig geschmückte Rundform ist ein seit der Antike und in fast allen Kulturkreisen besonders beliebtes Motiv. In den Karlsruher Klebebänden gibt es 25 Zeichnungen mit Darstellungen von Rosetten. Sie dokumentieren steinerne Reliefs, die in Rom als Gebäudeschmuck dienten. Einige der Rosetten gehören zu bekannten Bauwerken, die Piranesi und die Künstler um ihn herum beschäftigten. In ihrem blütenartigen Aufbau sehen die Rosetten einander recht ähnlich, denn fast immer fügen sich einzelne Blätter in einer sortierten Abfolge aneinander. Doch gibt es erstaunlich viele Varianten, die mit nur wenigen Blattarten und minimalem Beiwerk auskommen. Der Reichtum liegt für den Betrachter in der Vielfalt dieser Abwandlungen. Zu Zeiten Piranesis waren die Rosettenmotive äußerst gefragt. Das können wir auch an der Vervielfältigung dieser Zeichnungen mittels einer frühen, dem heutigen Fotokopieren ähnlichen Technik erkennen: dem Abklatsch. Dieser wurde unter Künstlern und Architekten oftmals genutzt und trug dazu bei, dass die Motive der Rosettenzeichnungen weit verbreitet wurden, u. a. nach England, in die Schweiz und nach Deutschland.

Die 25 Rosettenmotive werden in der folgenden Einführung als Gruppe erklärt, Einträge zu den einzelnen Zeichnungen sind zusätzlich direkt über das Tableau zugänglich.

Irene Brückle

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