Die Piranesi-Zeichnung im Geier-Album

Die Piranesi-Zeichnung im Geier-Album

Georg Kabierske

Neben der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe gibt es mit dem Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai) am KIT eine weitere Sammlung in Karlsruhe, in der sich überraschend eine zusätzliche Zeichnung von Piranesi identifizieren ließ (Abb. 1).[1] Sie ist in ein 51 x 62,7 cm großes Album des Architekten Heinrich Geier (1802–1857) eingeklebt, der höchstwahrscheinlich von 1817 bis 1819 an der Bauschule von Friedrich Weinbrenner in Karlsruhe studierte.[2] Der Band enthält vorwiegend Transparentpausen, die Geier während seiner Ausbildung unter anderem nach Entwürfen Weinbrenners oder den Zeichnungen der Piranesi-Werkstatt kopieren musste. Denn das nun in den Klebealben der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe enthaltene Konvolut befand sich damals im Besitz seines Lehrmeisters, der es vermutlich während seines Aufenthalts in Rom 1793–1797 erworben hatte (siehe auch Essay Über die Karlsruher Piranesi-Alben). 
 

Zeichnungen von Instrumenten eingeklebt in ein Album neben Architekturdekoration
Abb. 1: Transparentpausen nach antiken Instrumenten, dem Sarkophagrelief IX 5159-35-21-2 und Rötelzeichnung eines Säulenfragments, Klebealbum von Heinrich Geier (in der älteren Literatur als Geiersches Skizzenbuch bezeichnet), Archiv für Architektur und Ingenieurbau, KIT, Karlsruhe, Inv. Geier 1, fol. 113
CC0 1.0

Georg Kabierske

Einzelnachweis

1. Heinrich Geier, Klebealbum (in der älteren Literatur als Geiersches Skizzenbuch bezeichnet), Archiv für Architektur und Ingenieurbau, KIT, Karlsruhe, Inv. Geier 1, fol. 113. Erstmals publiziert in: Georg Kabierske: Weinbrenner und Piranesi. Zur Neubewertung von zwei Grafikalben aus dem Besitz Friedrich Weinbrenners in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, in: Brigitte Baumstark/Joachim Kleinmanns/Ursula Merkel (Hg.): Friedrich Weinbrenner, 1766-1826: Architektur und Städtebau des Klassizismus, Ausst. Kat. Karlsruhe, Städtische Galerie und Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau, Petersberg 2015 (2. Aufl.), S. 75–87, hier S. 84 u. S. 436f, Nr. 11.47 (damals Francesco Piranesi zugeschrieben).

2. Siehe Brigitte Baumstark/Joachim Kleinmanns/Ursula Merkel (Hg.): Friedrich Weinbrenner, 1766-1826: Architektur und Städtebau des Klassizismus, Ausst. Kat. Karlsruhe, Städtische Galerie und Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau, Petersberg 2015 (2. Aufl.), S. 436.

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