Relief eines Girlandensarkophages mit Eroten und Porträtbüsten

Um die Porträts der Verstorbenen tanzen auf diesem gezeichneten Sarkophagrelief kleine geflügelte Liebesgötter. Offenbar wurde im dazugehörigen Grab ein Ehepaar beigesetzt.

Werkdaten

Künstler

Nicolas François Daniel Lhuillier (um 1736–1793) (?), Gruppe 5
Ort und Datierung

Rom, um 1762
Abmessungen (Blatt)

189 x 437 mm
Inventarnummer

IX 5159-35-6-3

Das Werk im Detail

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Kurzbeschreibung
Auf dem Blatt ist das Relief eines antiken Sarkophags wiedergegeben. Drei geflügelte Knaben, von denen zwei zu schweben scheinen, tragen auf ihren Schultern Fruchtgirlanden, von denen jeweils eine Weintraube herabhängt. In den beiden Feldern oberhalb der Girlanden zwischen den drei Knaben sieht man Halbfiguren der Verstorbenen.
Das antike Vorbild für diese Zeichnung befand sich ehemals in Rom im Palazzo Raggi, Via del Corso 173, und gilt heute als verschollen. In der älteren archäologischen Literatur wird der Sarkophag erwähnt und abgebildet.^[1] Es handelt sich um einen Wannensarkophag, auf dessen Vorderseite sich nur die drei Knaben mit den Girlanden und den Büsten befanden. Die gerundeten Seiten des Sarkophags sind in der Zeichnung abgerollt. Die Rundung wird lediglich an der linken Seite in der Zeichnung angedeutet.
Der skizzenhafte Zeichenmodus, lässt vermuten, dass die Zeichnung vor dem Objekt ausgeführt wurde und als Grundlage für eine spätere Reinzeichnung dienen sollte. Tatsächlich existiert im Karlsruher Piranesikonvolut eine solche vollendet ausgeführte Version (IX 5159-35-8-1). Diese Zeichnung trägt die Datierung 1762, wodurch sich für das hier behandelte Blatt als Datierung dasselbe Jahr oder ein etwas früherer Zeitpunkt ergibt.
Zur stilistischen Erläuterung des Blattes siehe Essay „Stilistische Gruppen“, Zeichnungsgruppe 5 und IX 5159-35-8-1.
Stefan Morét
Einzelnachweis
1. Diese Identifikation wird der freundlichen Unterstützung von Professor Volker Michael Strocka, Universität Freiburg, verdankt (E-Mail vom 20.1.2021). Zum Sarkophag: Carl Robert: Römisches Skizzenbuch aus dem 18. Jahrhundert: im Besitz von Frau Generalin von Bauer geb. Ruhl zu Kassel, Halle 1897, S. 69, Nr. 373; Gerhard Rodenwaldt: Sarkophag-Miscellen, in: Archäologischer Anzeiger 1938, S. 404 f., Abb. 8, S. 396/6; Guntram Koch/Hellmut Sichtermann: Römische Sarkophage, München 1982, S. 235, Nr. 130.

Schlagwörter

GND-Begriffe

Lhuillier, Nicolas-François-Daniel

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